Claus von Wagner

Theorie der feinen Menschen

© Simon Büttner

Wer Claus von Wagner auf einer Bühne sieht, weiß: das wird auf jeden Fall kein normaler Kabarettabend. Claus von Wagner ist so, wie sich Bertolt Brecht und Loriot in einer durchzechten Nacht ihren Schwiegersohn vorgestellt hätten. Manche sagen, er sähe aus wie Roland Kaiser - hätte aber bessere Texte. Was ihn so anders macht? Die Tatsache, dass er die Intelligenz seiner Zuschauer ernst nimmt. Bei allem Spaß. Claus von Wagners Kunst ist es sich höchst amüsant zu wundern.
Er hat da jetzt zum Beispiel dieses großartige Buch gefunden, in dem steht, dass der „Räuberbaron des Mittelalters zum Finanzmagnaten der Gegenwart” geworden ist. Die Schwarte ist von 1899.
„Theorie der feinen Menschen“ ist eine Erzählung aus dem tiefen Inneren unserer feinen Gesellschaft. Sie handelt vom Kampf ums Prestige, Wirtschaftsverbrechen und Business Punks.
„Theorie der feinen Menschen“ ist eine epische Geschichte von Verrat, Familie und Geld. Im Grunde ein bisschen wie die Sopranos*. Nur in live. Als hätte Shakespeare ein Praktikum bei der Deutschen Bank absolviert und aus Verzweiflung darüber eine Komödie geschrieben.

  • Menschen, die vor 1977 geboren sind ersetzen Soprano einfach durch Dallas.

„Claus von Wagners neues Programm ist ein großer Wurf. Sein `Theorie der feinen Menschen´ besitzt die faktengestützte Klarheit eines Volker Pispers, die darstellerische Verve eines Georg Schramms und die stilistische Innovation eines 'Freiheit aushalten' des frühen Richard Rogler. Das Stück geht so tief, weil es bei allem Witz im Kern eine fast schon antike Tragödie ist.
Und wie er mit vielen sorgsam belegten und exakt ineinander verschraubten Beispielen und Parabeln den abgehobenen Kapital-Kapitalismus auf den Boden der Realität holt, wie er die 'Zaubertricks' seziert, mit denen Fonds-Ganoven und Finanz-Alchemisten uns wie die willfährigen Politiker hirngeschwaschen haben, wie er den Derivatehandel als Pferdewette enttarnt – das wird, man kann es nicht anders sagen, in die Annalen der Kabarettgeschichte eingehen." (Süddeutsche Zeitung, Oliver Hochkeppel)

„Es ist eine Form, die das Private und das Politische, die Ökonomie und den Alltag mit leichter Hand verknüpft, unser aller komplexe und widersprüchliche Welterfahrung in einen erzählerisch zu nennenden Kontext einbettet und wie hier in der Figur Klaus Neumanns spiegelt. Das ist immer wieder komisch, böse auch bisweilen, aber schlicht und einfach wunderbar gemacht.“(Frankfurter Allgemeine Zeitung, Christoph Schütte)

Bös ist er und unheimlich gescheit, dieser so harmlos aussehende junge Mann; und er versteht es, zu fesseln, zu begeistern. Bis dann endlich die Tresortür aufgeht, haben sich die Zuschauer königlich und geistreich unterhalten lassen, sie bedanken sich mit Getrampel, Bravorufen und Ovationen im Stehen. Ein Meisterstück." (Allgäuer Zeitung; Brigitte Gröschel)

Claus von Wagner ist im oberbayerischen Miesbach als Sohn norddeutscher Eltern (Vater Rechtsanwalt, Mutter Hausfrau) aufgewachsen. Nach dem Abitur nahm er in München ein Studium der Kommunikationswissenschaften, der Neueren und Neuesten Geschichte und des Medienrechts auf. Vor und während des Studiums entstand 1997 das erste Kabarettprogramm: “Warten auf Majola“. 2003 schloss von Wagner sein Studium ab mit der Magisterarbeit zum Thema "Politisches Kabarett im deutschen Fernsehen. Zwischen Gesellschaftskritik und Eigenwerbung. Eine Expertenbefragung".
Von Wagner ist seit März 2012 Teil der „heute-show“. Seit Februar 2014 ist Claus von Wagner neben Max Uthoff als neuer Gastgeber der Kabarettsendung „Die Anstalt“ im ZDF zu sehen.

Seit 2001 erhielt Claus von Wagner diverse Auszeichnungen, darunter ,den deutschen Kabarettpreis (Förderpreis), den Deutschen Comedy Preis sowie Deutschen Fernsehpreis in der Kategorie Beste Comedy Show als Ensemblemitglied der heute Show, den Grimme Preis und den deutschen Fernsehpreis für „Die Anstalt“ (gemeinsam mit Max Uthoff) sowie den Dieter Hildebrandt Preis der Stadt München.

In Kooperation mit metro-Kino